Im Oktober 2022 hat Elon Musk Twitter übernommen und vor Kurzem umbenannt. Grundlegende Informationen über den Kurznachrichtendienst und seine Funktionen.

Online-Marketing Christoph Allerding

Verfasst von:

Christoph Allerding

ist ein erfahrener Marketingexperte und seit über 10 Jahren beim General-Anzeiger tätig. Sein Studium absolvierte er an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Neben seiner Arbeit als Marketingexperte ist Christoph ein großer Musikfreund und fest in der Region rund um Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis verwurzelt.

Was ist Twitter/X?

Twitter, englisch für „Gezwitscher“, wurde 2006 von dem Studenten Jack Dorsey, dem Grafiker Biz Stone und dem Internetunternehmer Evan Williams in San Francisco gegründet. Heute ist Twitter ein Kurznachrichtendienst mit mehr als 353,9 Millionen Nutzern weltweit und damit eines der größten Social Networks. Privatpersonen, Organisationen, Unternehmen und Massenmedien nutzen Twitter als Plattform zur Verbreitung von kurzen Textnachrichten (Tweets) mit mittlerweile 280 Zeichen im Internet. Anfangs war die Zeichenzahl auf 140 Zeichen pro Tweet begrenzt. Heute können Tweets unter anderem Fotos, Videos, Links und Text enthalten. Da Twitter/X unglaublich schnell ist, erlaubt der Dienst Echtzeit-Kommunikation. Grundlegende Funktionen sind kostenlos. Markenzeichen war bis vor Kurzem ein kleiner blauer Vogel mit Namen Larry. 2022 kaufte der Unternehmer und US-Milliardär Elon Musk den Mikroblogging-Dienst für 44 Milliarden US-Dollar: Das Unternehmen ist nun nicht mehr börsennotiert. Musk ersetzte zudem im Juli 2023 den blauen Vogel durch ein X und benannte Twitter in X um.

 

 

Grundlegende Funktionen und Begriffe bei Twitter/X

Account: User (Nutzer) können kostenlos einen Account (Benutzerkonto) erstellen. Über dieses Konto steuert der Nutzer alle seine Interaktionen auf der Plattform. Der Account ist außerdem die Repräsentationsseite des Nutzers. 

Die Tweets: Tweets zu posten (etwas verfassen, mit anderen teilen) ist die grundlegende Funktion von Twitter. Wer in seinem Account auf „twittern“ klickt, postet seinen Tweet (seine Nachricht) in seinem Profil. Damit kann man beispielsweise auf ein Problem hinweisen, einem bestimmten Artikel zu mehr Sichtbarkeit verhelfen oder Stellung zu einer Debatte beziehen. Übrigens erregen Tweets mit Bildern, Videos oder GIFs (animierte Bilder) mehr Aufmerksamkeit und können die Botschaft verstärken oder ergänzen. Bis zu vier Fotos, ein GIF oder ein Video können in einen Tweet eingefügt werden. 

Follower: Wer sich für ein Thema oder eine Person interessiert, kann ihr folgen. Dafür muss nur der „Follow“-Button angeklickt werden. Wenn man jemandem folgt, wird jede neu gepostete Nachricht von dieser Person in der eigenen Twitter Startseiten-Timeline (Zeitleiste) unter „Nachfolgend“ angezeigt. Genauso wie auf Facebook und Instagram können Follower auch hier Tweets liken (positiv bewerten), kommentieren oder retweeten, also teilen.

Liken: Mit der Like-Funktion können Follower den Inhalt, etwa Fotos, Videos oder andere Beiträge, auf Twitter/X positiv bewerten. Die Likes werden gezählt. Damit lässt sich ablesen lässt, was bei den Usern (Nutzern) einer Seite am besten ankommt.

Quote: Mit einem Quote (Zitat) kann man einen Tweet kommentieren. Dazu klickt man das Retweet-Symbol an, wählt „Als zitierten Tweet retweeten“ aus und fügt seinen Kommentar hinzu.

Retweet: Mit einem Retweet leitet man einen Tweet unkommentiert an die eigenen Follower weiter. Damit wird die ursprüngliche Nachricht für neue Kontakte sichtbar und erhält Aufmerksamkeit. Wer den Retweet noch mit ein paar persönlichen Worten versieht, ihn also kommentiert (Quote, s. o.), erhöht die Aufmerksamkeit für die weitergeleitete Nachricht.

Mentions: Innerhalb eines Tweets kann man andere Accounts mithilfe des @-Symbols markieren. Die jeweilige Person wird dann in den Mitteilungen an sie über die Mention (Erwähnung) informiert.
Reply: Die Reply-Funktion nutzt man, wenn man in eine Diskussion einsteigen möchte.
Direct Message: Wer sich jenseits der öffentlichen Tweets privat auf Twitter/X unterhalten möchte, kann Direct Messages (DM) verwenden. Das funktioniert allerdings nur, wenn der User, mit dem man in Kontakt treten möchte, das auch erlaubt. Dafür muss man auf das Profil der Person gehen, findet sich dort ein Briefsymbol, kann man über dieses mit ihr in Kontakt treten. Ist es nicht vorhanden, erlaubt die Person keine privaten Nachrichten. Aber: Mit jeder Person, die einem folgt, kann man auch eine Direktnachrichten-Unterhaltung beginnen. Darüber hinaus können Direct Messages auch an mehrere andere Twitter Accounts gesendet werden. Sie sind nicht öffentlich sichtbar.

 

Wahrscheinlichkeitsberechnung

Quelle: Adobe Stock | Kaspars Grinvalds


Was noch wichtig ist: Das Hashtag

Hashtags sind Schlagworte, die zu einem bestimmten Thema führen, also Tweets zu einem Thema gruppieren. Meist stehen sie am Ende eines Tweets. Mit „Hash“ wird im Englischen die Raute oder das Doppelkreuz # bezeichnet, „Tag“ heißt einfach „Markierung“. Erfolgreich wurden Hashtags, als Twitter 2009 eine Suchfunktion für sie einführte. Hashtags sind heutzutage überall auf Social Media-Plattformen zu finden. So kann man auch auf Twitter gezielt nach Hashtags suchen und damit alle Tweets, die es zu dem Thema gibt, finden. So findet man unter #SineadOConnor alle Nachrichten, die zu ihrer Person auf Twitter gepostet wurden. Außerdem erkennt man auf der Top-Liste der Hashtags, welche Themen gerade besonders gefragt sind. Wer ein Hashtag verwenden will, setzt vor das gewünschte Wort einfach ein Doppelkreuz. Dazwischen darf aber kein Leerzeichen stehen. Mit umsichtig gewählten Hashtags und einer guten Strategie kann man auch Werbung für sich beziehungsweise sein Unternehmen machen. Allerdings sollten Unternehmen, darauf achten, unter anderem keine Urheber- oder Markenrechte zu verletzen. 

 

Welchen Nutzen Twitter/X für Unternehmen haben kann

Eben, weil Twitter/X Millionen weltweit 353,9 Millionen Nutzer hat, bietet es sich auch als Plattform für Unternehmen an: Das Netzwerk steht für Aktualität und Präsenz und kann ein wichtiger Kanal im Marketing-Mix sein. Es lässt sich nutzen, um Neuigkeiten mit seinen Followern zu teilen, zum Beispiel Produkte auf dem Markt einzuführen, und die eigene Reichweite zu erhöhen. Durch den ständigen Austausch mit Kunden bekommt das Unternehmen zudem Rückmeldungen, etwa zum neuen Produkt oder zum Bestellvorgang. Auch die Möglichkeit, Fragen direkt zu beantworten, also Kunden rasch zu unterstützen, trägt dazu als dazu bei, das Vertrauen in das Unternehmen zu stärken. Um Follower zu generieren, sollte der Auftritt auf Twitter/X gut durchdacht sein. In der Biografie am Kopf des eigenen Accounts (Benutzerkontos) hat das Unternehmen die Möglichkeit, sich in 160 Zeichen zu beschreiben: Die Information sollte also knackig sein, und ein aussagekräftiges Foto schafft zusätzliche Aufmerksamkeit. Außerdem sollten hier das Logo des Unternehmens, ein eigens kreiertes Hashtag sowie der Link (die Weiterleitung) zur eigenen Webseite eingebunden werden. Auch für den Content (Inhalt) sollte man sich Zeit nehmen, nichts Belangloses veröffentlichen, sich kurz halten, einfache Sätze formulieren und pro Tweet nicht mehr als zwei Hashtags verwenden. Mit den Hashtags vergrößert man die Reichweite des Tweets und verweist auf den Diskussionsgegenstand. Ganz elementar ist es, regelmäßig zu twittern, um für seine Follower interessant zu bleiben. Ebenso wichtig: auf Aktuelles zeitnah reagieren, denn Twitter/X ist ein sehr schnelllebiges Medium. Aber Achtung: Wer sich in den Augen der Twitter-Gemeinschaft etwas zuschulden kommen lässt, muss mit einem Shitstorm (Sturm der Entrüstung) rechnen, der das Ansehen des Unternehmens stark beschädigen kann. Daher ist es wichtig, sich unmissverständlich auszudrücken, insbesondere im Zusammenhang mit aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Diskussionen.

 

 

Warum Twitter/X derzeit in der Kritik steht

Seitdem er das Unternehmen übernommen hat, hat Elon Musk einige Dinge verändert, die die Marke Twitter beschädigt haben. So entließ Musk die Hälfte der Belegschaft und ließ Accounts von unliebsamen Journalisten sperren. Außerdem verwirrte er die Nutzer durch neue Regeln für Veröffentlichungen auf Twitter, die er dann wieder zurücknahm. Besonders kritisiert wurde er für die Einführung des Abomodells „Twitter Blue“. Wer es abonniert, bekommt dafür das blaue Verifikationshäkchen, das zuvor die Echtheit des Profils garantierte. Auf diese Weise lässt sich laut Kritikern nicht mehr unterscheiden, ob ein Account tatsächlich verifiziert und damit echt ist oder erkauft. Die Glaubwürdigkeit von Twitter-Nachrichten leidet also. Zudem wurde Twitter vor Kurzem in „X“ umbenannt. Unter X will Musk Twitter zu einer Multifunktions-App ausbauen. Die App soll neu gestaltet werden und auch als Bezahldienstleister und Online-Marktplatz dienen. Laut der Website Statista werden voraussichtlich die Nutzerzahlen von Twitter/X in der kommenden Zeit sinken. Darüber hinaus haben sich die Werbeeinnahmen von Twitter/X seit der Übernahme durch Musk halbiert.

 

 

Was es mit Threads auf sich hat

Der Konzern Meta (Facebook, Instagram und WhatsApp) hat auf die Übernahme von Twitter durch Musk bereits reagiert. Im Juli 2023 startete Meta eine Kurznachrichten-App: „Threads – an App by Instagram“, so der vollständige Name des Dienstes, soll eine Alternative zu Twitter/X sein. Bereits fünf Tage nach dem Start verzeichnete Threads bereits 100 Millionen Anmeldungen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich Threads gegen Twitter/X durchsetzen kann. In Europa ist der Kurznachrichtendienst derzeit noch nicht verfügbar. 

Wahrscheinlichkeitsberechnung

Quelle: Adobe Stock | Pitipat

Den Twitter-Kanal des General-Anzeigers finden sie unter twitter.com/gabonn

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